From the Party to the Present


I let my mind drift back to the night I met Wolfgang Mitterer. It was a party at Reinhard Theisser’s in the Skodagasse in 1985. Reinhard was – is – a great jazz singer with strongly classical roots and at the party were a bunch of hybrids – musicians who were equally at home in classical and non-classical musics. Wolfgang and myself did the keyboards, enjoying each other’s playing, spiced with a dash of rivalry. I liked the way Wolfgang played the keyboard like a dancer the dancefloor, less the notes than the movement mattered. The party buzzed and barked with life. Jon Sass was there, the great tuba player from Boston. We were young, intoxicated, also with our own talent and irreverence.
Mitterer twenty years on has remained true to himself. He is by turns warm, taciturn, beholden to truth, simple, complex, a hard-working artist. aAmplify visited his studio/appartment in the third district. It bristles with music equipment, baring the two souls in his breast: here the full practice church organ, there the electronic music studio, here the piano nicely tuned, there the desk from which he organises his musical life. He has remained very much the performer, yet is a man of many guises. It is elusive and impossible to say what the essence is, rather it is a question of many essences that make up one artistic persona, W Mitterer’s.

Sehn Fruon

Von der Party in die Gegenwart


Ich lasse meine Gedanken schweifen, zurück zu dem Abend, als ich Wolfgang Mitterer begegnete. Es war bei einer Party bei Reinhard Theisser in der Skodagasse - 1985. Reinhard war – ist – ein großartiger Jazz-Sänger mit starken klassischen Wurzeln und bei der Party war ein Bündel Hybrid-Künstler versammelt – Musiker, gleichermaßen zu Hause in klassischen wie in nicht-klassischen Musiken. Wolfgang und ich waren an den Keyboards eingesetzt, gegenseitig das Spiel des anderen genießend, gewürzt wohl mit einem Funken Rivalität. Ich mochte die Art, wie Wolfgang das Keyboard wie ein Tänzer einen Tanzboden bespielte – weniger die Noten, als die Bewegungen zählten. Die Party summte und bellte von Leben. Jon Sass war dort, der große Tubaspieler aus Boston. Wir waren jung, berauscht, auch von unserem eigenen Talent und von unserer Respektlosigkeit.

Mitterer, zwanzig Jahre später, ist sich treu geblieben. Er ist abwechselnd warmherzig, wortkarg, der Wahrheit verpflichtet, einfach, komplex, birgt zwei Seelen in seiner Brust: Hier der volle Einsatz an der Kirchen-Orgel, da das elektronische Musik-Studio, hier das Klavier, schön gestimmt, dort der Arbeitsplatz, von welchem aus er sein musikalisches Leben organisiert. Er ist in großem Maß der ausübende Musiker geblieben, ist jedoch ein Mann der mannigfachen Erscheinungen. Es ist schwer zu fassen und unmöglich zu sagen, was die Essenz ist, vielmehr ist es eine Frage vieler Essenzen, welche die künstlerische Persönlichkeit W Mitterers ausmachen.



Sehn Fruon

(übersetzt von I.-J.V.)